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Samstag, 30. Juli 2011

Pause: Vielle-Aure

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Samstag, 30.07.2011

Pause: Vielle-Aure



Übernachtung: Camping



Vielle-Aure, Camping "La Mosquère"
Ich befinde mich auf dem Campingplatz "La Mosquère" im Ortsteil Bourisp. Der Tag hat heute nicht all zu früh begonnen. Aber auch nicht zu spät, man will ja nicht aus dem Rhythmus kommen.
Ich weiche vom Plan ab und bleibe 2 Nächte auf dem Campingplatz in Vielle-Aure, weil viele meiner Klamotten trotz Sonne in den letzten 2 Tagen noch immer klatschnass (oder wenigstens feucht) sind. Ausserdem ist es schön hier und ich will noch nicht weg :)
Memo an selbst: Das nächste Mal TOP 1 auf der Einkaufsliste: Sonnencrème.
Hauptsächlich habe ich mich an dem Morgen um die Ausrüstung gekümmert, insbesondere Wäsche gewaschen. Nachdem der Bäcker da war, habe ich ausgiebig gefrühstückt, danach Siesta gehalten und meine Etappenplanung angepasst. Noch liegt Aulus-les-Bains im Plan.
Mittags sind Aurélie, Matthieu, Ulrich und ich aufgebrochen, um noch gemeinsam etwas zu essen. Um 14:45 Uhr fuhr ihr Bus, also hatten wir noch etwas Zeit. Das Restaurant von gestern hatte leider gechlossen, also sind wir in eine Crêperie in der Nähe eingekehrt. Dort gab es zwar auch Pizza, aber nur zum mitnehmen. Geschäftsschädigende Entscheidung, wie ich finde. Lecker war es allemal.
Aurélie, Matthieu, UlrichVielle-Aure, La Neste d'Aure
Nachdem ich die Drei noch zum Bus begleitet habe, bin ich zurück zum Campingplatz, um mich für die Minenführung umzuziehen. Letzte Tour um 18:00 Uhr, das sollte doch klappen. Denkste. Am Zelt angekommen musste ich feststellen, dass der Reissverschluss des Außenzeltes aus der Führung geraten war. Das musste sofort repariert werden, da für die Nacht Gewitter angesagt waren. Die Reparatur stellte sich nicht nur als langwierig, sondern am Ende auch als nicht durchfürbar heraus. Also, für mich jedenfalls. Ich hatte eher Angst, noch mehr kaputt zu machen, deshalb habe ich mich für eine Notlösung entschieden. Die zwei Reissverschlüsse, die sowieso schon ab waren, blieben ab. Den Dritten habe ich auf der rechten Seite fixiert, somit ist jetzt nur noch der Vierte beweglich und das Außenzelt kann nur noch über die linke Seite geöffnet werden.
Habe mich dann entschieden, weil es schon etwas später geworden ist, doch auf dem Platz zu verweilen. Habe noch ein bißchen Blog geschrieben und bin dann nach einem kleinen Snack im Zelt verschwunden, um die morgige Etappe nochmal durchzuplanen und noch etwas Musik zu hören.
Vielle-Aure, La Neste d'Aure
Wegpunkte:

Campingplätze

Camping "La Mosquère", Vielle-Aure, 795 m (42°49'37.64"N, 0°20'9.32"E)


Verfasst: 30.07.2011; Überarbeitet: 29.03.2012

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Freitag, 29. Juli 2011

26. Etappe: Lac de l'Oule - Vielle-Aure

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Freitag, 29.07.2011

26. Etappe Gesamt, 4. Etappe 2011

Distanz: 16,3 Km - Aufstieg: 609 m - Abstieg: 1623 m
Dauer*: 05:45 Std. (08:15 - 14:00 Uhr)
Übernachtung: Camping

*inkl. Pausen


Lac de l'Oule

Am Morgen war ich nervös, weil ich in der Vorbereitung häufig von horrenden Strafen für Wildcamper gelesen habe (dabei bin ich ganz friedlich…). Dabei zog sich die Spanne von 250 € bis zu 900 €. Das wollte ich natürlich nicht, deshalb habe ich ganz schnell mein Bündel geschnürt und bin um 08:00 Uhr abgedampft.
Morgens um 07:00 Uhr war der See noch ohne Wolken, eine Stunde später hatten sie dann von Süden her meinen Lagerplatz erreicht.

Unglücklicherweise habe ich am Tag zuvor verpasst, meinen Wasservorrat aufzufrischen. Da die weitere Route eigentlich fast ausschließlich Weideflächen durchquert, ist das Wasser, was aus den diversen Quellen entspringt, nicht unbedingt vertrauenserweckend. Vom Seewasser, so kristallklar und durchsichtig es auch sein mag, ganz zu schweigen. Fließendes Wasser ist immer besser als stehendes. Besonders, wenn das fließende Wasser in das Stehende mündet. Zwar habe ich Tabletten zur Aufbereitung dabei, trinken möchte ich das aber nur im Notfall. Gut einen Liter hatte ich noch, zwischendurch habe ich dann die leere Flasche mit Quellwasser und Tablette angesetzt.
Auf dem Anstieg auf den Col de Portet (2215 m) war ich den ebenfalls immer weiter ansteigenden Wolken immer ein paar Höhenmeter voraus. Trotzdem lag der Hang im Schatten, denn die Sonne lag noch hinter dem Berg verborgen. Am Col haben mich die Wolken dann eingeholt, was aufgrund der noch immer nicht vorhandenen Sonnencrème sowie des Wassermangels nicht besser hätte laufen können.
Es ging also nun im Nebel über Wiesenpfade entlang eines Hanges sanft abwärts. Ab und an war es etwas schwierig, den richtigen Weg auszumachen. Markierungen waren zugewachsen, von Kuhfladen bedeckt oder schlicht kaum zu erkennen. Aber die Richtung war eigentlich klar: Bergab. So habe ich dann auch das nächste Teilziel erreicht: Das Plateau Pla de Castillon (1706 m). Dort habe ich eine Kleinigkeit gegessen (Nektarinen und Apfelmuß, um Flüssigkeit aufzunehmen), kurz entspannt und bin dem steilen Abstieg nach Vielle-Aure entgegengegangen (wow, 5 'g' in einem Wort…).
Die Sonne hat sich ab hier wieder häufiger blicken lassen, da kam der Wald wie gerufen. Schön schattig, dafür aber auch schlammig, rutschig und mordssteil. Als wäre das nicht gefährlich genug, ist der Abhang auch noch mit Stacheldraht abgezäunt. Als würde hier jemand freiwillig abkürzen wollen.
Der Ort Vielle-Aure macht, wie schon die vorherigen Ortschaften, einen sehr gepflegten Eindruck. Wie in fast allen älteren Pyrenäendörfern gibt es auch hier ein paar Grundstücke mit verfallenen Häusern. Die, die erhalten sind, wirken aber sehr intakt. Die Kirche wird gerade restauriert und der Platz, an welchem sich das Rathaus, die Grundschule und das Office de Tourisme befinden, ist modern und in einem Top-Zustand. Im Restaurant am Platz habe ich für 10 € ein sehr ausgiebiges Menü erhalten. Die Aussicht, das auch am nächsten Tag haben zu können, sowie die alte Mine, durch welche eine Führung angeboten wird, haben mich überzeugt, hier einen Pausentag einzulegen.
Vom Restaurant habe ich mich zum Campingplatz La Mosquère begeben und dort, sehr schattig, mein Zelt aufgeschlagen. Der sehr günstige Internetzugang hat es mir nach Tagen endlich ermöglicht, am Blog weiterzuschreiben (aber für die Beschreibung der Ankunft im Ort selbst hat es dann nicht mehr gereicht…).
Nahe dem Campingplatz gibt es einen großen Supermarkt (Carrefour). Habe mich dort mit ein paar Notwendigkeiten versorgt (Sonnencrème, Obst, Chillis für die Suppe, …). Beim Verlassen des Geschäfts stand plötzlich Ulrich vor mir.
Die drei sind gestern weit nach mir am Lac de l'Oule angekommen und haben ihr Zelt am Südufer neben dem Refuge aufgeschlagen. Das hätte ich auch tun sollen, denn dort wäre es legal gewesen. Naja. Keine böse Absicht. Aufgebrochen sind sie heute erst um 10:30 uhr, weshalb sie auch erst so spät in Vielle-Aure angekommen sind.
Am Campingplatz haben wir noch einen Apéritif genommen und sind dann auch bald in den Zelten verschwunden.
Wegpunkte:

Campingplätze

Camping "La Mosquère", Vielle-Aure, 795 m (42°49'37.64"N, 0°20'9.32"E)


Etappenorte

Vielle-Aure, 795 m (42°49'45.05"N, 0°19'35.63"E)


Markante Orte

Abzweig zum Refuge Bastan, 2100 m (42°50'33.79"N, 0°12'30.36"E)
Pla de Castillon, 1606 m (42°50'18.04"N, 0°17'54.23"E)


Ortschaften

Vielle-Aure (42°49'45.05"N, 0°19'35.63"E)


Pässe

Col de Portet, 2215 m (42°50'0.11"N, 0°14'12.37"E)


Verfasst: 08.09.2011; Überarbeitet: 29.03.2012

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Donnerstag, 28. Juli 2011

25. Etappe: Barèges - Lac de l'Oule

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Donnerstag, 28.07.2011

25. Etappe Gesamt, 3. Etappe 2011

Distanz: 21,7 Km - Aufstieg: 1610 m - Abstieg: 1051 m
Dauer*: 11:00 Std. (07:45 - 18:45 Uhr)
Übernachtung: Biwak

*inkl. Pausen


Col de Madamète
Heute ging der Wecker ausnahmsweise mal wieder um 6 Uhr. Aurélie, Matthieu und Ulrich waren in der Vorbereitung auf die Etappe etwas schneller als ich und sind, inklusive Frühstück, schon um 07:30 Uhr aufgebrochen. Ich habe eine halbe Stunde länger gebraucht.
Das Wetter war grandios. Der erste Abschnitt führte vom Centre Hospitalet runter in den Ort, ein kurzes Stück entlang der Strasse zum Tourmalet, dann links ab den gegenüberliegenden Hang hinauf, parallel zur Strasse ortsauswärts führend. Am Parkplatz vor der Rampe zum Tourmalet bin ich wieder auf die Strasse gestossen, habe sie aber nur überquert, um in ein anderes Tal abzubiegen. Hier begann der zweite Abschnitt.
Das Tal führt bergan in Richtung des Naturreservats Néouvielle. Zunächst gibt es noch eine Strasse, später nur noch eine für Geländegängige Fahrzeuge geeignete Piste, die sich aber auch schnell in der Landschaft verliert. Ab dann gibt es nur noch das Tal, den Bach und den GR10 als schmalen Pfad. Dafür unglaublich viele Touristen (die auf dem Weg zum Col de Madamète (2509 m) immer weniger wurden). An dieser Stelle muss ich in naher Zukunft Bilder sprechen lassen, denn alle Eindrücke dieser (insgesamt 13 Stunden andauernden) Etappe wiederzugeben, würde den Rahmen massiv sprengen.
Bei Bilderbuchwetter näherte ich mich der Cabane d'Aygues-Cluses. Auf dem Weg dorthin habe die "Groupe Poitiers" wiedergetroffen und wurde mit einem feierlichen "Vive l'Allemange" begrüsst. Der Freiburger, der auch zufällig in der Nähe war, hat nicht schlecht gestaunt, dabei war er gar nicht gemeint :) Wir sind dann, etwas versetzt, zur Cabane weitergezogen und haben dort eine gemeinsame Mittagspause gemacht. Hier beginnt Abschnitt Nummer drei, der Anstieg auf den Col de Madamète.
Der Aufstieg war geprägt von viel Sonne, vielen Felsen, einem Bach und einigen Seen. Dazu ein herrlicher Blick zurück auf den Pic du Midi de Bigorre mit seinen Antennen und, wie ich gelernt habe, seiner Sternwarte. Das war die Ultra-Kurzfassung (die Leute, die den PC auch benutzen wollen, äussern dezente Ungeduld). Hänge trotzdem gleich ein Foto an, so.
Pic du Midi de Bigorre
Die Passhöhe gab den Blick frei auf das hier:
Réserve Naturelle du Néouvielle
Der Abstieg zum Lac d'Aumar gestaltete sich noch felsiger als der Aufstieg, ähnlich steil war er auch. Es ging zunächst zum See "Gourg de Rabas" (siehe 3. Bild), an dem, nicht sprichwörtlich, sondern tatsächlich kein Weg vorbei führte. Man musste sich schon aufraffen und eine "Felsenhalde" (Geröll kann man die Brocken nicht nennen) am Rand des Sees überwinden, was sich ganz schön schwierig gestaltete. Hierbei habe ich auch Aurélie, Matthieu und Ulrich aus den Augen verloren. Ich bin weiter zum Lac d'Aumar abgestiegen und habe unten auf sie gewartet. Unterwegs habe ich noch meine Wasserflasche mit frischem Quellwasser aufgefüllt. Lecker.
Es wurde aber immer später und später und ich wollte schon noch ganz gerne am Lac de l'Oule ankommen. Vorher war aber noch einiges an Kilometern zurückzulegen, ausserdem musste noch der Col d'Estoudou erklommen und zum Lac de l'Oule abgestiegen werden. Also bin ich nach ca 45 Minuten Wartezeit aufgebrochen. Die weiteren Strapazen möchte ich gerne später erläutern. Jedenfalls bin ich um 19:15 Uhr am Lac de l'Oule angekommen.
Für andere GR10-Wanderer definitiv interessant: Die im Wanderführer "Pyrenäenweg GR 10" (Hartmut Stahn) beschriebene Biwakmöglichkeit am Nordostufer des Sees existiert nicht mehr. Am gesamten Uferbereich ist seit diesem Jahr das Zelten untersagt. Da ich keine Alternative wusste, es immer kälter und dunkler wurde, habe ich es trotzdem getan, möchte aber jedem davon abraten. Es gibt, wie ich später erfahren habe, die Möglichkeit, neben dem Gîte am Südufer des Sees zu biwakieren.
Soviel dazu, später mehr.
Wegpunkte:

Biwakplätze

Lac de l'Oule, 1818 m (42°50'21.92"N, 0°11'53.81"E)


Cabanes

Cabane d'Aygues-Cluses, 2150 m (42°52'30.96"N, 0° 9'7.61"E)
Cabane de La Lude, 1818 m (42°50'21.85"N, 0°11'51.21"E)


Etappenorte

Lac de l'Oule, 1818 m (42°50'21.92"N, 0°11'53.81"E)


Gîtes/Refuges

Chalet d'Orédon (42°49'34.50"N, 0°10'9.34"E)
Chalet de l'Oule, 1815 m (42°49'27.88"N, 0°12'26.96"E)


Markante Orte

Café-Restaurant Pont de la Gaubie, 1538 m (42°53'41.05"N, 0° 6'20.71"E)
Route des Lacs, 2192 m (42°50'20.99"N, 0° 9'1.90"E)


Pässe

Col de Madamète, 2509 m (42°51'27.69"N, 0° 8'25.34"E)
Col d'Estoudou, 2260 m (42°49'36.54"N, 0°11'1.52"E)


Seen

Lac de Coueyla-Gran, 2150 m (42°52'30.33"N, 0° 9'11.13"E)
Lac de Madamète, 2299 m (42°52'2.93"N, 0° 8'41.10"E)
Gourg de Rabas (Gourguet de Madamète), 2397 m (42°51'10.90"N, 0° 8'40.24"E)
Lac d'Aubert, 2148 m (42°50'38.80"N, 0° 8'12.25"E)
Lac d'Aumar, 2190 m (42°50'24.68"N, 0° 9'6.25"E)
Les Laquettes, 2080 m (42°50'5.02"N, 0° 8'47.76"E)
Lac de l'Oule (42°49'55.20"N, 0°12'4.50"E)


Verfasst: 29.07.2011; Überarbeitet: 01.08.2012

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Mittwoch, 27. Juli 2011

24. Etappe: Luz-St-Sauveur - Barèges

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Mittwoch, 27.07.2011

24. Etappe Gesamt, 2. Etappe 2011

Distanz: 10,2 Km - Aufstieg: 1169 m - Abstieg: 661 m
Dauer*: 05:00 Std. (10:00 - 15:00 Uhr)
Übernachtung: Gîte/Réfuge

*inkl. Pausen


Wasser
Diesmal habe ich mir gegönnt, bis 8 Uhr zu schlafen. Der Wecker hat zwar bereits um 7 Uhr begonnen, mir sein Ständchen zu singen, aber es nieselte noch immer leicht, deshalb war ich nicht sonderlich motiviert, aus den Kissen zu kriechen. Ich merke fehlende Routine hauptsächlich daran, dass ich zum fertig werden viel zu lange brauche. Geschlagene 2 Stunden habe ich diesmal gebraucht, um 10 Uhr ging es los.
Diese Etappe habe ich zwar im vergangenen Jahr bereits überwunden, aber was soll's? An den Anstieg gleich hinter Luz habe ich noch lebhafte Erinnerungen. Es war zu vermuten, dass er seitdem nicht leichter geworden ist. Am Anfang noch ganz angenehm entlang eines (diesmal ziemlich viel Wasser führenden) Baches, später durch Wald, aber konstant steil bergan. Der Wald wurde irgendwann verlassen, die Landschaft änderte sich dann in, wie Romantiker sagen würden, mit blühendem Heidekraut bewachsene Hänge. Ich bin keiner, wenn es um mein Wohlbefinden geht. Die Luft war warm und feucht, das Gewächs stachelig und überall flatterte nach meinem Blut geierndes Viehzeugs und hat versucht, auf mir zu landen. Der Weg war eng und man konnte höheren Gewächsen links und rechts kaum ausweichen. Bin ich mal 2 Sekunden stehengeblieben, um kurz zu verschnaufen, stand ich gleich in einer dichten Wolke aus Motten, Mücken, Fliegen und weiterem Flattervieh.
Kraut
Was war ich froh, als ich den Anstieg geschafft hatte und sich die Landschaft wieder in einen Wald wandelte. Ab hier ging es wieder bergab, schön schattig und Insektenfrei. Zumindest waren keine spürbar. Auf einer von Felsstürzen und/oder Sturm geschlagenen Lichtung gab es enorm viele Himbeersträucher. Auch einige Walderdbeeren fanden sich dazwischen. Sehr lecker. Ausserdem gab es umgestürzte Bäume, die quer über dem Weg lagen. Beim Versuch, den ersten seiner Art zu unterqueren, musste ich tatsächlich den Rucksack ausziehen, sonst wäre ich in meiner Zwangslage hängengeblieben.
Wald
Lichtung
Lichtung
Der Wald war schnell verlassen und die Landschaft öffnete sich. Es ging über einen weiteren, ziemlich vollen Bach und später wieder in einen Wald. Ich mag diesen Wald. Er liegt am Hang, es geht bergab, die Wege sind weich und breit, der Duft ist unvergleichbar, es ist kühl und nach den vorangegangenen Strapazen ist er eine echte Erholung. Hin und wieder quert ein Bach den Weg und man erkennt, wie wichtig die Bäume für den darunterliegenden Ort Barèges sind. Es macht den Anschein, als bestünde der gesamte Hang aus Felsen, die nur darauf warten, dass der Baum, der sie vom herabstürzen abhält, vermodert.
Hütte
Bach
Waldweg am Hang
Waldweg am Hang
In Barèges angekommen, habe ich mich gleich ins unmittelbar am GR10 liegende "Centre Hospitalet de Barèges" begeben. Für jeden Wanderer in der Gegend ein absolutes Muss. Beim gemeinsamen Abendessen habe ich mich mit den anderen Urlaubern unterhalten, die ebenfalls für Wanderungen in der Umgebung hier sind und das Centre Hospitalet als Basis für ihre Tagesausflüge nehmen.
Centre Hospitalet de Barèges
Centre Hospitalet de Barèges
Centre Hospitalet de Barèges
Als ich vom Abendessen (Gemüsesuppe, Moussakka, Pudding, Wein) zurückgekommen bin, hatte ich Zuwachs auf dem 10-Bett-Zimmer: 3 Weitere GR10-Wanderer. Aurélie, Matthieu und Ulrich, alle aus Poitiers. Sie haben eine mehrtägige Tour bis Vielle-Aure geplant, auf sie komme ich in späteren Beiträgen noch zurück.
Zwar wurde in der Herberge abends noch Programm geboten, für mich war das aber zu spät, weil die anstehende Etappe wirklich lang werden würde. Deshalb war an dieser Stelle um 21:30 Feierabend.
Wegpunkte:

Etappenorte

Barèges, Centre Hospitalet, 1253 m (42°53'48.14"N, 0° 4'0.58"E)


Gîtes/Refuges

Centre Hospitalet de Barèges, 1253 m (42°53'48.14"N, 0° 4'0.58"E)


Markante Orte

Canal d'Irrigation, 1090 m (42°52'13.09"N, 0° 0'14.56"E)


Ortschaften

Luz-St-Sauveur (42°52'24.75"N, 0° 0'10.33"W)
Villenave (42°52'9.49"N, 0° 0'11.22"E)
Barèges, 1240 m (42°53'47.55"N, 0° 3'52.24"E)


Pässe

Couret d'Ousset, 1322 m (42°52'7.69"N, 0° 1'3.18"E)


Verfasst: 29.07.2011; Überarbeitet: 29.03.2012

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Dienstag, 26. Juli 2011

21. Etappe (Abk.): Cauterets - Luz-St-Sauveur

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Dienstag, 26.07.2011

21. Etappe Gesamt, 1. Etappe 2011

Distanz: 20 Km - Aufstieg: 1426 m - Abstieg: 1578 m
Dauer*: 08:45 Std. (07:15 - 16:00 Uhr)
Übernachtung: Camping

*inkl. Pausen


Schild Col de Riou
So ging es also los. Ich habe dem Wecker zu meinem Erstaunen tatsächlich um 6 Uhr nachgegeben, obwohl ich nachts von Mücken terrorisiert wurde. Drei Stiche ins Gesicht; zwei unters rechte Auge und eins ins rechte Ohr. Ich sah aus wie ein schlechter Boxer, der nach langem Widerstand doch noch in der 12. Runde durch KO verloren hat. Das Drecksvieh hat seinen Inhalt anschliessend über meine Handflächen verteilt.
Nach wie vor Regen (Bindfäden). Die erstandene Regenhose sollte mir tatsächlich treue Dienste leisten. Mehrere Kg zusätzliches Gewicht, da das Zelt siffenass eingepackt werden musste.
Regen
Zu Beginn der Etappe, auf dem ersten Anstieg, konnte ich mein Glück noch kaum fassen, dass es "nur" nass war. Dann kam ich zu einem Wegabschnitt, der es auf den ersten Blick zwar nicht herzugeben schien, aber doch tatsächlich dazu genutzt wurde, eine Viehherde auf den Berg zu treiben. Also war es nicht mehr nur nass, sondern auch schlammig und schmierig. An sich war der Regen überhaupt keiner. Eher "landende Wolken". Ganz feiner, tröpfchenförmiger Nebel, der erst zu Regen wurde, wenn er von den Bäumen tropfte. Das Wasser hat sich wirklich überall festgesetzt.
Regen
Auf dem Col de Riou angekommen, habe ich ein bisschen was gegessen und mich zurückgelehnt. Trotz weiter andauerndem Regen bin ich, in meine Ganzkörper-Regenhülle eingewickelt, tatsächlich ein bisschen weggenickt. Als ich wieder wach wurde, glotzte mich auf einmal eine Kuhherde an. Ich habe nicht schlecht zurückgeglotzt und habe mich dann für den Aufbruch entschieden.
Kühe Col de Riou
Der Weg bergab Richtung Luz lag weiterhin in dichten Wolken, die aber immer weniger Regen abwarfen. Über Jahrhunderte alte Wege, vorbei an der Strasse, die die Tour de France in diesem Jahr als Bergankunft in Luz-Ardiden genommen hat, durch die wirklich schönen Ortschaften Grust und Sazos bergab nach Luz-St-Sauveur.
Luz Ardiden
Luz ArdidenLuz Ardiden
GrustGrust
Dort habe ich wieder auf dem Campingplatz "Les Cascades" eingecheckt. Wie im letzten Jahr. Ein bisschen konnten die Klamotten trocknen, weil die Sonne, bevor sie untergegangen ist, sich tatsächlich nochmal hat blicken lassen.
Zelt Luz-St-Sauveur
Wegpunkte:

Campingplätze

Camping "Les Cascades", Luz-St-Sauveur, 720 m (42°52'10.98"N, 0° 0'8.99"W)


Etappenorte

Cauterets, 902 m (42°53'20.59"N, 0° 6'51.29"W)
Luz-St-Sauveur, Camping "Les Cascades", 548 m (42°52'10.98"N, 0° 0'8.99"W)


Markante Orte

Chalet de la Reine Hortense, 1211 m (42°53'49.40"N, 0° 6'7.04"W)


Ortschaften

Grust, 975 m (42°53'17.90"N, 0° 1'55.06"W)
Sazos (42°53'1.63"N, 0° 1'27.35"W)


Pässe

Col de Riou, 1949 m (42°53'46.88"N, 0° 4'14.82"W)


Verfasst: 29.07.2011; Überarbeitet: 04.04.2012

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