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Dienstag, 11. August 2009

04. Etappe: La Ineko Borda (Atxulégi) - Bidarray

-== ZUM INHALT ==-

Dienstag, 11.08.2009

4. Etappe Gesamt, 4. Etappe 2009

Distanz: 15 Km - Aufstieg: 733 m - Abstieg: 1027 m
Dauer*: 07:00 Std. (11:00 - 18:00 Uhr)
Übernachtung: Gîte/Réfuge

*inkl. Pausen


08:30 Aufstehen, Frühstück (Nudeln mit Ketchup), kurzer Plausch mit dem Hüttenwart, der zwischenzeitlich gekommen ist, Klamotten trocknen & lüften, Rucksack neu organisieren.
Guten Morgen (La Ineko Borda)
11:00 Abmarsch mit Ziel Bidarray.
12:15 Pause am Gîte bei Esteben am Col des Veaux. Blick auf den später zu nehmenden Anstieg auf den Col d'Iguzkiegui, 604 m. Sieht sehr unspassig aus. Unterwegs erste Schlange gesichtet, ausserdem kreisen die Geier über mir.
Unspassig war der Anstieg dann auch: Asphaltierte Serpentinen, recht steil und schier endlos.
Geier
13:50 Pause am Grenzstein #83, 666 m. Die letzten 2 Km entlang eines Bergkamms, leider keine gute Fernsicht. Was dann kam war der schiere Wahnsinn: Abstieg in eine Schlucht, von ca 630 m runter auf 132 m. Vor mir tut sich ein senkrechter Abgrund auf. Mittendrin schimmern mir weiss-rote Markierungen entgegen. Na denn… Neben mir: Wand. Andere Seite: Nichts. Über mir: Geier. Zwischendurch eine abgestürzte Bergziege. Ein Bein abgenagt, das andere in merkwürdigem Winkel zum Rest des Körpers.
Ziege
Vor mir: Weg weggebrochen, unterspült, über Geröllfelder, Überhänge und Klettersteige. Ey, die spinnen doch! Hab's aber geschafft, denn ich kann davon berichten…
Überhang
16:45 unten angekommen: Pause, in der ich die erste Zecke meines Lebens an mir selbst entfernen durfte. Zeckenzange war also nicht überflüssig. Gut.
18:00 Ankunft im Gîte in Bidarray. Echtes Bett, Strom, Dusche, Trinkwasser - Was braucht man mehr?
22:00 Nachtruhe. Schade ;)
Wegpunkte:

Etappenorte

Bidarray, 132 m (43°15'54.47"N, 1°21'3.98"W)


Gîtes/Refuges

Esteben Borda, 570 m (43°16'5.20"N, 1°26'26.58"W)
Gîte d'étape Menditarrena Aterpea (43°15'54.47"N, 1°21'3.98"W)


Ortschaften

Bidarray (43°15'57.00"N, 1°20'50.38"W)


Pässe

Col Zuccuta, 566 m (43°17'22.18"N, 1°26'18.47"W)
Col des Veaux, 574 m (43°16'3.87"N, 1°26'31.16"W)
Col de Méhatché, 716 m (43°16'22.71"N, 1°24'59.85"W)


Verfasst: 14.08.2009; Überarbeitet: 22.03.2012

-== ZUM INHALT ==-

Montag, 10. August 2009

03. Etappe: Sare - La Ineko Borda (Atxulégi)

-== ZUM INHALT ==-

Montag, 10.08.2009

3. Etappe Gesamt, 3. Etappe 2009

Distanz: 18,4 Km - Aufstieg: 746 m - Abstieg: 394 m
Dauer*: 08:25 Std. (10:50 - 19:15 Uhr)
Übernachtung: Biwak

*inkl. Pausen


In der Nacht hat es wieder geregnet. Ich habe mich ohne Hast an die Vorbereitungen für den heutigen Tag begeben. Gestern war es für einen Einkauf zu spät, aber eigentlich brauchte ich auch nichts. Trotzdem habe ich in Sare den Supermarkt genutzt, neben einem vormittäglichen Stop im "Internetcafé". Start war in Sare gegen 12 Uhr.

Es ging bis zu einer Hütte, einen Km hinter der höchsten Stelle unterhalb des Atxulégi (616 m) und 1,6 Km vor dem Col Zuccuta (566 m) gelegen, deren Bewitschaftungsprinzip ich vor Ort aber nicht so recht klären konnte. Schlafplätze sind prinzipiell vorhanden und die Person, die ich als Hüttenwart ausgemacht habe, war am nächsten Morgen wegen meiner Anwesenheit nicht irritiert. Jedenfalls war die Hütte (Gaineko Borda) am Abend verschlossen. Daran angeschlossen befindet sich aber auch eine großzügige, zum biwakieren geeignete Wiese und ein bißchen hangabwärts im Wald ist sogar ein Toilettenhäuschen.

Um weiteren Abkürzungen vorzubeugen, habe ich die Etappe entgegen den Vorschlägen der mir bekannten Führer etwas verlängert. Auch in Aïnhoa, ca. 6,5 Km vor meinem Ziel, kann man den Tag vermutlich gut ausklingen lassen.

Der Höhenschnitt lag heute bei 187 m. Aus Sare hinaus erreicht man an der Venta Berouet (100 m) die spanische Grenze. Diese wird, mit einem kurzen Schlenker, auf ca. 3,5 Km begeleitet, bis der Weg an einem verfallenden Haus nach links abbiegt. Durch die bewaldeten Ufer eines Bachlaufes erreicht man die wenig spektakuläre Pont du Diable. Bis zu einer Fischzucht läuft man relativ eben, überwindet dann aber doch noch eine Anhöhe, bis man schließlich wieder nach Aïnhoa (120 m) absteigt.

Hat man den malerischen Ort passiert, wo man, wie erwähnt, bestimmt ein ansprechendes Nachtlager beziehen kann, schlängelt sich der weitere Weg zunächst hinauf zur Chapelle de l'Aubépine (388 m), von wo aus man bei gutem Wetter eine weitreichende Aussicht genießen kann. Dahinter wird im Anstieg auf den Col des Trois Croix (513 m) der Erebi (583 m) umrundet. Wenige Meter dahinter wird unterhalb des Atxulégi (616 m) auf etwa 549 m der höchste Punkt der heutigen Etappe überschritten. Nicht weit von hier befindet sich das Ziel, Gaineko Borda.

Aus dem Notizbuch:
Haha, 8 oder 9 Uhr. Très drôle, monsieur. Um 7:30 Uhr hat der Wecker geklingelt. 8:30 Uhr habe ich mich aus dem Schlafsack gequält. Wieder Regen in der Nacht, aber nicht ganz so heftig. Dafür zig Nacktschnecken auf dem Zelt und drumherum. Bis alles abmarschbereit war, war es kurz vor 11 Uhr. Klasse fand ich das Mädel auf der Schaukel, das fragte: "Monsieur, vous avez bien dormi?" Zucker.

In Sare: Shopping im Petit Casino, drei Liter Wasser, eine kleine Tube Ketchup, eine Tafel Schokolade und eine Banane. Nebenan Tabak- und Souvenierladen mit "utilisation de l'internet". Mails gelesen, kurz gebloggt (2,50 € für 15 Min., 3,50 € für 30 Min.)), dann los (~ 12 Uhr).

13:15 Uhr: "Frühstückspause" bei der Venta Berhouet, Baguette mit Chorizo und Pommes. So richtig kann ich mich von der Zivilisation noch nicht lösen, aber ich habe auch ein bißchen Angst, dass mir mitten in der Walachei das Gas oder, schlimmer, das Essen ausgeht. Da ich auch keine Taschentücher, aber noch immer Schnupfen habe, kann ich jede einzelne Serviette hervorragend gebrauchen. Die Bedienung offeriert mir freundlich die Dessertkarte, die ich ebenso freundlich ablehne. Als sie mir dann noch einen Kaffee anbietet, kann ich doch nicht nein sagen. Hatte heute schließlich noch keinen. 14 Uhr geht's weiter. Nächste Pause: Pont du Diable.
Von der Venta aus ging es erst auf 73 m runter, in nördlicher Richtung, dann Richtung Osten hoch auf 137 m, 2 Km dem Grenzzaun folgend, und wieder Richtung Norden, einen sehr schönen Weg entlang eines Baches zum Pont du Diable.

Venta BerhouetGrenze
GrenzePont du diable

Warum diese Brücke so heißt, ist mir ein Rätsel. Auf ihr überquert die D4 das Flüsschen Nivelle, es handelt sich um eine stinknormale und -langweilige Strassenbrücke. Dem Flussverlauf folgend habe ich eine Fischzucht erreicht. Ein Tor durchquerend und das Gewässer über die Brücke kreuzend, ging es ab hier ein Stück richtig steil bergauf. Der Weg, inmitten eines Waldes, war sehr schlecht, schlammig und felsig. Oben angekommen habe ich erst mal meine Blasen verarztet.

FischzuchtFischzucht

Auf dem Abstieg nach Aïnhoa habe ich eine Familie überholt, die einen Spaziergang gemacht hat. Witzig war der kleine von zwei Brüdern, der sich von seinem großen dazu hat überreden lassen, eine Haselnuss zu zerkauen. Er meinte ganz enttäuscht: "Da drin ist ja gar kein Nutella!". Er meinte das wirklich aus vollster Überzeugung :-)

15 Minuten später bin ich in Aïnhoa angekommen. Sehr schöner, typisch baskischer Ort. Dort habe ich ein Stückchen Gâteau Basque probiert (seitdem weiß ich, dass man "Cerise" nicht "Kerise" ausspricht, sondern "Zerise"; nur so nebenbei bemerkt). Batterien für den Fotoapparat habe ich auch noch mitgenommen.

AïnhoaAïnhoa
AïnhoaAïnhoa

Da es bereits gegen 17:00 Uhr war, hatte ich Bedenken, ob es noch klappt, vor Einbruch der Dunkelheit beim Gîte anzukommen. Schließlich musste noch der Anstieg auf den Col des Trois Croix (513 m; hier steht nicht ein einziges Kreuz), entlang des Erebi (583 m) und des Atxulégi (616 m; "x" = "sch"; "Atschülégi"), überwunden werden. Immerhin 430 m rauf und 100 m runter, auf ca. 6 Km Distanz.

Chapelle de l'AubépineChapelle de l'Aubépine

Der Aufstieg war sehr anstrengend. Ich werde morgen jeden verdammten Muskel dreifach spüren. Ich freu' mich nicht drauf.

La Ineko BordaLa Ineko Borda

19:15 Ankunft am (verschlossenen) Gîte. Dafür gibt es hier eine schöne, von Bäumen umringte Wiese, auf der ich wunderbar mein Zelt aufschlagen konnte. Ausserdem gibt es - Luxus - ein Toilettenhäuschen mit fliessendem Wasser UND Toilettenpapier (welches nicht einmal auf Campingplätzen zum Inventar gehört). Begeisterung pur.
23:00 Nacht!
Wegpunkte:



La Ineko Borda (, )
Atxulégi, La Ineko Borda (, )


Gipfel

Erebi, 583 m (43°18'17.91"N, 1°28'17.27"W)
Atxulégi, 616 m (43°18'1.75"N, 1°27'33.53"W)


Markante Orte

Venta Berouet, 100 m (43°17'23.95"N, 1°33'32.48"W)
Pont du Diable, 51 m (43°18'22.44"N, 1°31'23.24"W)
Chapelle de l'Aubépine, 388 m (43°18'11.76"N, 1°28'56.04"W)


Ortschaften

Aïnhoa, 120 m (43°18'22.96"N, 1°29'54.76"W)


Pässe

Col des Trois Croix, 513 m (43°18'9.37"N, 1°27'55.77"W)


Verfasst: 10.08.2009; Überarbeitet: 12.04.2012

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