Suchen

Posts mit dem Label Lac de l'Oule werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Lac de l'Oule werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 29. Juli 2011

26. Etappe: Lac de l'Oule - Vielle-Aure

-== ZUM INHALT ==-

Freitag, 29.07.2011

26. Etappe Gesamt, 4. Etappe 2011

Distanz: 16,3 Km - Aufstieg: 609 m - Abstieg: 1623 m
Dauer*: 05:45 Std. (08:15 - 14:00 Uhr)
Übernachtung: Camping

*inkl. Pausen


Lac de l'Oule

Am Morgen war ich nervös, weil ich in der Vorbereitung häufig von horrenden Strafen für Wildcamper gelesen habe (dabei bin ich ganz friedlich…). Dabei zog sich die Spanne von 250 € bis zu 900 €. Das wollte ich natürlich nicht, deshalb habe ich ganz schnell mein Bündel geschnürt und bin um 08:00 Uhr abgedampft.
Morgens um 07:00 Uhr war der See noch ohne Wolken, eine Stunde später hatten sie dann von Süden her meinen Lagerplatz erreicht.

Unglücklicherweise habe ich am Tag zuvor verpasst, meinen Wasservorrat aufzufrischen. Da die weitere Route eigentlich fast ausschließlich Weideflächen durchquert, ist das Wasser, was aus den diversen Quellen entspringt, nicht unbedingt vertrauenserweckend. Vom Seewasser, so kristallklar und durchsichtig es auch sein mag, ganz zu schweigen. Fließendes Wasser ist immer besser als stehendes. Besonders, wenn das fließende Wasser in das Stehende mündet. Zwar habe ich Tabletten zur Aufbereitung dabei, trinken möchte ich das aber nur im Notfall. Gut einen Liter hatte ich noch, zwischendurch habe ich dann die leere Flasche mit Quellwasser und Tablette angesetzt.
Auf dem Anstieg auf den Col de Portet (2215 m) war ich den ebenfalls immer weiter ansteigenden Wolken immer ein paar Höhenmeter voraus. Trotzdem lag der Hang im Schatten, denn die Sonne lag noch hinter dem Berg verborgen. Am Col haben mich die Wolken dann eingeholt, was aufgrund der noch immer nicht vorhandenen Sonnencrème sowie des Wassermangels nicht besser hätte laufen können.
Es ging also nun im Nebel über Wiesenpfade entlang eines Hanges sanft abwärts. Ab und an war es etwas schwierig, den richtigen Weg auszumachen. Markierungen waren zugewachsen, von Kuhfladen bedeckt oder schlicht kaum zu erkennen. Aber die Richtung war eigentlich klar: Bergab. So habe ich dann auch das nächste Teilziel erreicht: Das Plateau Pla de Castillon (1706 m). Dort habe ich eine Kleinigkeit gegessen (Nektarinen und Apfelmuß, um Flüssigkeit aufzunehmen), kurz entspannt und bin dem steilen Abstieg nach Vielle-Aure entgegengegangen (wow, 5 'g' in einem Wort…).
Die Sonne hat sich ab hier wieder häufiger blicken lassen, da kam der Wald wie gerufen. Schön schattig, dafür aber auch schlammig, rutschig und mordssteil. Als wäre das nicht gefährlich genug, ist der Abhang auch noch mit Stacheldraht abgezäunt. Als würde hier jemand freiwillig abkürzen wollen.
Der Ort Vielle-Aure macht, wie schon die vorherigen Ortschaften, einen sehr gepflegten Eindruck. Wie in fast allen älteren Pyrenäendörfern gibt es auch hier ein paar Grundstücke mit verfallenen Häusern. Die, die erhalten sind, wirken aber sehr intakt. Die Kirche wird gerade restauriert und der Platz, an welchem sich das Rathaus, die Grundschule und das Office de Tourisme befinden, ist modern und in einem Top-Zustand. Im Restaurant am Platz habe ich für 10 € ein sehr ausgiebiges Menü erhalten. Die Aussicht, das auch am nächsten Tag haben zu können, sowie die alte Mine, durch welche eine Führung angeboten wird, haben mich überzeugt, hier einen Pausentag einzulegen.
Vom Restaurant habe ich mich zum Campingplatz La Mosquère begeben und dort, sehr schattig, mein Zelt aufgeschlagen. Der sehr günstige Internetzugang hat es mir nach Tagen endlich ermöglicht, am Blog weiterzuschreiben (aber für die Beschreibung der Ankunft im Ort selbst hat es dann nicht mehr gereicht…).
Nahe dem Campingplatz gibt es einen großen Supermarkt (Carrefour). Habe mich dort mit ein paar Notwendigkeiten versorgt (Sonnencrème, Obst, Chillis für die Suppe, …). Beim Verlassen des Geschäfts stand plötzlich Ulrich vor mir.
Die drei sind gestern weit nach mir am Lac de l'Oule angekommen und haben ihr Zelt am Südufer neben dem Refuge aufgeschlagen. Das hätte ich auch tun sollen, denn dort wäre es legal gewesen. Naja. Keine böse Absicht. Aufgebrochen sind sie heute erst um 10:30 uhr, weshalb sie auch erst so spät in Vielle-Aure angekommen sind.
Am Campingplatz haben wir noch einen Apéritif genommen und sind dann auch bald in den Zelten verschwunden.
Wegpunkte:

Campingplätze

Camping "La Mosquère", Vielle-Aure, 795 m (42°49'37.64"N, 0°20'9.32"E)


Etappenorte

Vielle-Aure, 795 m (42°49'45.05"N, 0°19'35.63"E)


Markante Orte

Abzweig zum Refuge Bastan, 2100 m (42°50'33.79"N, 0°12'30.36"E)
Pla de Castillon, 1606 m (42°50'18.04"N, 0°17'54.23"E)


Ortschaften

Vielle-Aure (42°49'45.05"N, 0°19'35.63"E)


Pässe

Col de Portet, 2215 m (42°50'0.11"N, 0°14'12.37"E)


Verfasst: 08.09.2011; Überarbeitet: 29.03.2012

-== ZUM INHALT ==-

Donnerstag, 28. Juli 2011

25. Etappe: Barèges - Lac de l'Oule

-== ZUM INHALT ==-

Donnerstag, 28.07.2011

25. Etappe Gesamt, 3. Etappe 2011

Distanz: 21,7 Km - Aufstieg: 1610 m - Abstieg: 1051 m
Dauer*: 11:00 Std. (07:45 - 18:45 Uhr)
Übernachtung: Biwak

*inkl. Pausen


Col de Madamète
Heute ging der Wecker ausnahmsweise mal wieder um 6 Uhr. Aurélie, Matthieu und Ulrich waren in der Vorbereitung auf die Etappe etwas schneller als ich und sind, inklusive Frühstück, schon um 07:30 Uhr aufgebrochen. Ich habe eine halbe Stunde länger gebraucht.
Das Wetter war grandios. Der erste Abschnitt führte vom Centre Hospitalet runter in den Ort, ein kurzes Stück entlang der Strasse zum Tourmalet, dann links ab den gegenüberliegenden Hang hinauf, parallel zur Strasse ortsauswärts führend. Am Parkplatz vor der Rampe zum Tourmalet bin ich wieder auf die Strasse gestossen, habe sie aber nur überquert, um in ein anderes Tal abzubiegen. Hier begann der zweite Abschnitt.
Das Tal führt bergan in Richtung des Naturreservats Néouvielle. Zunächst gibt es noch eine Strasse, später nur noch eine für Geländegängige Fahrzeuge geeignete Piste, die sich aber auch schnell in der Landschaft verliert. Ab dann gibt es nur noch das Tal, den Bach und den GR10 als schmalen Pfad. Dafür unglaublich viele Touristen (die auf dem Weg zum Col de Madamète (2509 m) immer weniger wurden). An dieser Stelle muss ich in naher Zukunft Bilder sprechen lassen, denn alle Eindrücke dieser (insgesamt 13 Stunden andauernden) Etappe wiederzugeben, würde den Rahmen massiv sprengen.
Bei Bilderbuchwetter näherte ich mich der Cabane d'Aygues-Cluses. Auf dem Weg dorthin habe die "Groupe Poitiers" wiedergetroffen und wurde mit einem feierlichen "Vive l'Allemange" begrüsst. Der Freiburger, der auch zufällig in der Nähe war, hat nicht schlecht gestaunt, dabei war er gar nicht gemeint :) Wir sind dann, etwas versetzt, zur Cabane weitergezogen und haben dort eine gemeinsame Mittagspause gemacht. Hier beginnt Abschnitt Nummer drei, der Anstieg auf den Col de Madamète.
Der Aufstieg war geprägt von viel Sonne, vielen Felsen, einem Bach und einigen Seen. Dazu ein herrlicher Blick zurück auf den Pic du Midi de Bigorre mit seinen Antennen und, wie ich gelernt habe, seiner Sternwarte. Das war die Ultra-Kurzfassung (die Leute, die den PC auch benutzen wollen, äussern dezente Ungeduld). Hänge trotzdem gleich ein Foto an, so.
Pic du Midi de Bigorre
Die Passhöhe gab den Blick frei auf das hier:
Réserve Naturelle du Néouvielle
Der Abstieg zum Lac d'Aumar gestaltete sich noch felsiger als der Aufstieg, ähnlich steil war er auch. Es ging zunächst zum See "Gourg de Rabas" (siehe 3. Bild), an dem, nicht sprichwörtlich, sondern tatsächlich kein Weg vorbei führte. Man musste sich schon aufraffen und eine "Felsenhalde" (Geröll kann man die Brocken nicht nennen) am Rand des Sees überwinden, was sich ganz schön schwierig gestaltete. Hierbei habe ich auch Aurélie, Matthieu und Ulrich aus den Augen verloren. Ich bin weiter zum Lac d'Aumar abgestiegen und habe unten auf sie gewartet. Unterwegs habe ich noch meine Wasserflasche mit frischem Quellwasser aufgefüllt. Lecker.
Es wurde aber immer später und später und ich wollte schon noch ganz gerne am Lac de l'Oule ankommen. Vorher war aber noch einiges an Kilometern zurückzulegen, ausserdem musste noch der Col d'Estoudou erklommen und zum Lac de l'Oule abgestiegen werden. Also bin ich nach ca 45 Minuten Wartezeit aufgebrochen. Die weiteren Strapazen möchte ich gerne später erläutern. Jedenfalls bin ich um 19:15 Uhr am Lac de l'Oule angekommen.
Für andere GR10-Wanderer definitiv interessant: Die im Wanderführer "Pyrenäenweg GR 10" (Hartmut Stahn) beschriebene Biwakmöglichkeit am Nordostufer des Sees existiert nicht mehr. Am gesamten Uferbereich ist seit diesem Jahr das Zelten untersagt. Da ich keine Alternative wusste, es immer kälter und dunkler wurde, habe ich es trotzdem getan, möchte aber jedem davon abraten. Es gibt, wie ich später erfahren habe, die Möglichkeit, neben dem Gîte am Südufer des Sees zu biwakieren.
Soviel dazu, später mehr.
Wegpunkte:

Biwakplätze

Lac de l'Oule, 1818 m (42°50'21.92"N, 0°11'53.81"E)


Cabanes

Cabane d'Aygues-Cluses, 2150 m (42°52'30.96"N, 0° 9'7.61"E)
Cabane de La Lude, 1818 m (42°50'21.85"N, 0°11'51.21"E)


Etappenorte

Lac de l'Oule, 1818 m (42°50'21.92"N, 0°11'53.81"E)


Gîtes/Refuges

Chalet d'Orédon (42°49'34.50"N, 0°10'9.34"E)
Chalet de l'Oule, 1815 m (42°49'27.88"N, 0°12'26.96"E)


Markante Orte

Café-Restaurant Pont de la Gaubie, 1538 m (42°53'41.05"N, 0° 6'20.71"E)
Route des Lacs, 2192 m (42°50'20.99"N, 0° 9'1.90"E)


Pässe

Col de Madamète, 2509 m (42°51'27.69"N, 0° 8'25.34"E)
Col d'Estoudou, 2260 m (42°49'36.54"N, 0°11'1.52"E)


Seen

Lac de Coueyla-Gran, 2150 m (42°52'30.33"N, 0° 9'11.13"E)
Lac de Madamète, 2299 m (42°52'2.93"N, 0° 8'41.10"E)
Gourg de Rabas (Gourguet de Madamète), 2397 m (42°51'10.90"N, 0° 8'40.24"E)
Lac d'Aubert, 2148 m (42°50'38.80"N, 0° 8'12.25"E)
Lac d'Aumar, 2190 m (42°50'24.68"N, 0° 9'6.25"E)
Les Laquettes, 2080 m (42°50'5.02"N, 0° 8'47.76"E)
Lac de l'Oule (42°49'55.20"N, 0°12'4.50"E)


Verfasst: 29.07.2011; Überarbeitet: 01.08.2012

-== ZUM INHALT ==-