Suchen

Posts mit dem Label kmz werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label kmz werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 28. Juli 2011

25. Etappe: Barèges - Lac de l'Oule

-== ZUM INHALT ==-

Donnerstag, 28.07.2011

25. Etappe Gesamt, 3. Etappe 2011

Distanz: 21,7 Km - Aufstieg: 1610 m - Abstieg: 1051 m
Dauer*: 11:00 Std. (07:45 - 18:45 Uhr)
Übernachtung: Biwak

*inkl. Pausen


Col de Madamète
Heute ging der Wecker ausnahmsweise mal wieder um 6 Uhr. Aurélie, Matthieu und Ulrich waren in der Vorbereitung auf die Etappe etwas schneller als ich und sind, inklusive Frühstück, schon um 07:30 Uhr aufgebrochen. Ich habe eine halbe Stunde länger gebraucht.
Das Wetter war grandios. Der erste Abschnitt führte vom Centre Hospitalet runter in den Ort, ein kurzes Stück entlang der Strasse zum Tourmalet, dann links ab den gegenüberliegenden Hang hinauf, parallel zur Strasse ortsauswärts führend. Am Parkplatz vor der Rampe zum Tourmalet bin ich wieder auf die Strasse gestossen, habe sie aber nur überquert, um in ein anderes Tal abzubiegen. Hier begann der zweite Abschnitt.
Das Tal führt bergan in Richtung des Naturreservats Néouvielle. Zunächst gibt es noch eine Strasse, später nur noch eine für Geländegängige Fahrzeuge geeignete Piste, die sich aber auch schnell in der Landschaft verliert. Ab dann gibt es nur noch das Tal, den Bach und den GR10 als schmalen Pfad. Dafür unglaublich viele Touristen (die auf dem Weg zum Col de Madamète (2509 m) immer weniger wurden). An dieser Stelle muss ich in naher Zukunft Bilder sprechen lassen, denn alle Eindrücke dieser (insgesamt 13 Stunden andauernden) Etappe wiederzugeben, würde den Rahmen massiv sprengen.
Bei Bilderbuchwetter näherte ich mich der Cabane d'Aygues-Cluses. Auf dem Weg dorthin habe die "Groupe Poitiers" wiedergetroffen und wurde mit einem feierlichen "Vive l'Allemange" begrüsst. Der Freiburger, der auch zufällig in der Nähe war, hat nicht schlecht gestaunt, dabei war er gar nicht gemeint :) Wir sind dann, etwas versetzt, zur Cabane weitergezogen und haben dort eine gemeinsame Mittagspause gemacht. Hier beginnt Abschnitt Nummer drei, der Anstieg auf den Col de Madamète.
Der Aufstieg war geprägt von viel Sonne, vielen Felsen, einem Bach und einigen Seen. Dazu ein herrlicher Blick zurück auf den Pic du Midi de Bigorre mit seinen Antennen und, wie ich gelernt habe, seiner Sternwarte. Das war die Ultra-Kurzfassung (die Leute, die den PC auch benutzen wollen, äussern dezente Ungeduld). Hänge trotzdem gleich ein Foto an, so.
Pic du Midi de Bigorre
Die Passhöhe gab den Blick frei auf das hier:
Réserve Naturelle du Néouvielle
Der Abstieg zum Lac d'Aumar gestaltete sich noch felsiger als der Aufstieg, ähnlich steil war er auch. Es ging zunächst zum See "Gourg de Rabas" (siehe 3. Bild), an dem, nicht sprichwörtlich, sondern tatsächlich kein Weg vorbei führte. Man musste sich schon aufraffen und eine "Felsenhalde" (Geröll kann man die Brocken nicht nennen) am Rand des Sees überwinden, was sich ganz schön schwierig gestaltete. Hierbei habe ich auch Aurélie, Matthieu und Ulrich aus den Augen verloren. Ich bin weiter zum Lac d'Aumar abgestiegen und habe unten auf sie gewartet. Unterwegs habe ich noch meine Wasserflasche mit frischem Quellwasser aufgefüllt. Lecker.
Es wurde aber immer später und später und ich wollte schon noch ganz gerne am Lac de l'Oule ankommen. Vorher war aber noch einiges an Kilometern zurückzulegen, ausserdem musste noch der Col d'Estoudou erklommen und zum Lac de l'Oule abgestiegen werden. Also bin ich nach ca 45 Minuten Wartezeit aufgebrochen. Die weiteren Strapazen möchte ich gerne später erläutern. Jedenfalls bin ich um 19:15 Uhr am Lac de l'Oule angekommen.
Für andere GR10-Wanderer definitiv interessant: Die im Wanderführer "Pyrenäenweg GR 10" (Hartmut Stahn) beschriebene Biwakmöglichkeit am Nordostufer des Sees existiert nicht mehr. Am gesamten Uferbereich ist seit diesem Jahr das Zelten untersagt. Da ich keine Alternative wusste, es immer kälter und dunkler wurde, habe ich es trotzdem getan, möchte aber jedem davon abraten. Es gibt, wie ich später erfahren habe, die Möglichkeit, neben dem Gîte am Südufer des Sees zu biwakieren.
Soviel dazu, später mehr.
Wegpunkte:

Biwakplätze

Lac de l'Oule, 1818 m (42°50'21.92"N, 0°11'53.81"E)


Cabanes

Cabane d'Aygues-Cluses, 2150 m (42°52'30.96"N, 0° 9'7.61"E)
Cabane de La Lude, 1818 m (42°50'21.85"N, 0°11'51.21"E)


Etappenorte

Lac de l'Oule, 1818 m (42°50'21.92"N, 0°11'53.81"E)


Gîtes/Refuges

Chalet d'Orédon (42°49'34.50"N, 0°10'9.34"E)
Chalet de l'Oule, 1815 m (42°49'27.88"N, 0°12'26.96"E)


Markante Orte

Café-Restaurant Pont de la Gaubie, 1538 m (42°53'41.05"N, 0° 6'20.71"E)
Route des Lacs, 2192 m (42°50'20.99"N, 0° 9'1.90"E)


Pässe

Col de Madamète, 2509 m (42°51'27.69"N, 0° 8'25.34"E)
Col d'Estoudou, 2260 m (42°49'36.54"N, 0°11'1.52"E)


Seen

Lac de Coueyla-Gran, 2150 m (42°52'30.33"N, 0° 9'11.13"E)
Lac de Madamète, 2299 m (42°52'2.93"N, 0° 8'41.10"E)
Gourg de Rabas (Gourguet de Madamète), 2397 m (42°51'10.90"N, 0° 8'40.24"E)
Lac d'Aubert, 2148 m (42°50'38.80"N, 0° 8'12.25"E)
Lac d'Aumar, 2190 m (42°50'24.68"N, 0° 9'6.25"E)
Les Laquettes, 2080 m (42°50'5.02"N, 0° 8'47.76"E)
Lac de l'Oule (42°49'55.20"N, 0°12'4.50"E)


Verfasst: 29.07.2011; Überarbeitet: 01.08.2012

-== ZUM INHALT ==-

Donnerstag, 14. Juli 2011

Noch 10 Tage

Was passiert hier? Schon wieder Zeit für einen Countdown? Was? Wie ist das passiert? Und vor allem wann? Eieiei... 10 Tage! Das war doch gerade noch alles so weit weg... "In 5 Wochen geht's los!" Jaja... jetzt bin ich in 4 Wochen schon fast wieder hier! Und es steht doch auch noch so viel an, vorher...

==================================================================
======================== E I L M E L D U N G ========================
==================================================================

Derzeit durchfährt die Tour de France "mein" Terrain!

14.07.: Ankunft in Luz-Ardiden (Skistation über Luz-St-Sauveur)
15.07.: Pau - Lourdes
16.07.: Saint-Gaudens - Plateau-de-Beille

==================================================================
======================== E I L M E L D U N G ========================
==================================================================

Was habe ich nicht alles schon seit Wochen vor. Mal die Ausrüstung checken, Probepacken, die Schuhe zur Reparatur bringen (morgen, wirklich ;)), alles wiegen und eine Packliste schreiben, Wanderstöcke kaufen, das Zelt imprägnieren. Das Erste-Hilfe-Sortiment auffrischen. Lebensmittel- und Finanzbedarf ausrechnen. Na denn... der Countdown läuft, noch ist alles schaffbar.

Wenigstens war ich in der Zwischenzeit nicht ganz untätig. Ich besitze immerhin einen Grundstock an Ausrüstung und kann auf einen schon gut angereicherten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Eine Probewanderung, die den Namen mit ein paar Abstrichen beinahe verdient, habe ich auch gemacht. Ich weiß, wann meine Züge hin und zurück fahren, besitze Tickets dafür, überlicke den Weg, der vor mir liegt, habe realistische und überwindbare Etappen eingeplant und diesmal sogar noch die Pläne B, C1, C2 und D für die Rückreise, falls ich doch noch auf unüberwindbare Hindernisse stoßen oder sich der Marsch - aus welchen Gründen auch immer - verzögern sollte. Ich habe mich umfassend über die Unterkünfte informiert und weiß auch hier, worauf ich mich einlasse. Es erwarten mich 6 Übernachtungen in bewirtschafteten Gemeinschaftsunterkünften (im Verlauf der Weiteren Beiträge als << Refuge >> oder << Gîte >> bezeichnet), 6 Nächte auf einem Zelt- oder Campingplatz und 5 Nächte im Zelt "auf freiem Feld". Kurzfristige Änderungen an der Etappeneinteilung behalte ich mir übrigens vor.

Ach ja, ich freu' mich auch drauf, wie hulle, falls das untergegangen sein sollte :)

Zum Abschluss habe ich hier noch einen kleinen Leckerbissen, nämlich eine kmz-Datei für GoogleEarth zum Download mit der für dieses Jahr geplanten GR10-Hauptroute inklusive der Etappenorte und Unterkünfte:
GR10 2011 - Hauptroute

Und hier gibt es alle Zusatzinfos, wie z. B. Entfernungsangaben, mögliche Abkürzungen und Alternativrouten, Seen, Pässe und Gipfel:
GR10 2011 - Routendetails

Zum Abrunden dann noch die von 2009 bis 2011 zurückgelegte Gesamtroute:
GR10 2009 - 2011

Dienstag, 11. August 2009

04. Etappe: La Ineko Borda (Atxulégi) - Bidarray

-== ZUM INHALT ==-

Dienstag, 11.08.2009

4. Etappe Gesamt, 4. Etappe 2009

Distanz: 15 Km - Aufstieg: 733 m - Abstieg: 1027 m
Dauer*: 07:00 Std. (11:00 - 18:00 Uhr)
Übernachtung: Gîte/Réfuge

*inkl. Pausen


08:30 Aufstehen, Frühstück (Nudeln mit Ketchup), kurzer Plausch mit dem Hüttenwart, der zwischenzeitlich gekommen ist, Klamotten trocknen & lüften, Rucksack neu organisieren.
Guten Morgen (La Ineko Borda)
11:00 Abmarsch mit Ziel Bidarray.
12:15 Pause am Gîte bei Esteben am Col des Veaux. Blick auf den später zu nehmenden Anstieg auf den Col d'Iguzkiegui, 604 m. Sieht sehr unspassig aus. Unterwegs erste Schlange gesichtet, ausserdem kreisen die Geier über mir.
Unspassig war der Anstieg dann auch: Asphaltierte Serpentinen, recht steil und schier endlos.
Geier
13:50 Pause am Grenzstein #83, 666 m. Die letzten 2 Km entlang eines Bergkamms, leider keine gute Fernsicht. Was dann kam war der schiere Wahnsinn: Abstieg in eine Schlucht, von ca 630 m runter auf 132 m. Vor mir tut sich ein senkrechter Abgrund auf. Mittendrin schimmern mir weiss-rote Markierungen entgegen. Na denn… Neben mir: Wand. Andere Seite: Nichts. Über mir: Geier. Zwischendurch eine abgestürzte Bergziege. Ein Bein abgenagt, das andere in merkwürdigem Winkel zum Rest des Körpers.
Ziege
Vor mir: Weg weggebrochen, unterspült, über Geröllfelder, Überhänge und Klettersteige. Ey, die spinnen doch! Hab's aber geschafft, denn ich kann davon berichten…
Überhang
16:45 unten angekommen: Pause, in der ich die erste Zecke meines Lebens an mir selbst entfernen durfte. Zeckenzange war also nicht überflüssig. Gut.
18:00 Ankunft im Gîte in Bidarray. Echtes Bett, Strom, Dusche, Trinkwasser - Was braucht man mehr?
22:00 Nachtruhe. Schade ;)
Wegpunkte:

Etappenorte

Bidarray, 132 m (43°15'54.47"N, 1°21'3.98"W)


Gîtes/Refuges

Esteben Borda, 570 m (43°16'5.20"N, 1°26'26.58"W)
Gîte d'étape Menditarrena Aterpea (43°15'54.47"N, 1°21'3.98"W)


Ortschaften

Bidarray (43°15'57.00"N, 1°20'50.38"W)


Pässe

Col Zuccuta, 566 m (43°17'22.18"N, 1°26'18.47"W)
Col des Veaux, 574 m (43°16'3.87"N, 1°26'31.16"W)
Col de Méhatché, 716 m (43°16'22.71"N, 1°24'59.85"W)


Verfasst: 14.08.2009; Überarbeitet: 22.03.2012

-== ZUM INHALT ==-

Montag, 10. August 2009

03. Etappe: Sare - La Ineko Borda (Atxulégi)

-== ZUM INHALT ==-

Montag, 10.08.2009

3. Etappe Gesamt, 3. Etappe 2009

Distanz: 18,4 Km - Aufstieg: 746 m - Abstieg: 394 m
Dauer*: 08:25 Std. (10:50 - 19:15 Uhr)
Übernachtung: Biwak

*inkl. Pausen


In der Nacht hat es wieder geregnet. Ich habe mich ohne Hast an die Vorbereitungen für den heutigen Tag begeben. Gestern war es für einen Einkauf zu spät, aber eigentlich brauchte ich auch nichts. Trotzdem habe ich in Sare den Supermarkt genutzt, neben einem vormittäglichen Stop im "Internetcafé". Start war in Sare gegen 12 Uhr.

Es ging bis zu einer Hütte, einen Km hinter der höchsten Stelle unterhalb des Atxulégi (616 m) und 1,6 Km vor dem Col Zuccuta (566 m) gelegen, deren Bewitschaftungsprinzip ich vor Ort aber nicht so recht klären konnte. Schlafplätze sind prinzipiell vorhanden und die Person, die ich als Hüttenwart ausgemacht habe, war am nächsten Morgen wegen meiner Anwesenheit nicht irritiert. Jedenfalls war die Hütte (Gaineko Borda) am Abend verschlossen. Daran angeschlossen befindet sich aber auch eine großzügige, zum biwakieren geeignete Wiese und ein bißchen hangabwärts im Wald ist sogar ein Toilettenhäuschen.

Um weiteren Abkürzungen vorzubeugen, habe ich die Etappe entgegen den Vorschlägen der mir bekannten Führer etwas verlängert. Auch in Aïnhoa, ca. 6,5 Km vor meinem Ziel, kann man den Tag vermutlich gut ausklingen lassen.

Der Höhenschnitt lag heute bei 187 m. Aus Sare hinaus erreicht man an der Venta Berouet (100 m) die spanische Grenze. Diese wird, mit einem kurzen Schlenker, auf ca. 3,5 Km begeleitet, bis der Weg an einem verfallenden Haus nach links abbiegt. Durch die bewaldeten Ufer eines Bachlaufes erreicht man die wenig spektakuläre Pont du Diable. Bis zu einer Fischzucht läuft man relativ eben, überwindet dann aber doch noch eine Anhöhe, bis man schließlich wieder nach Aïnhoa (120 m) absteigt.

Hat man den malerischen Ort passiert, wo man, wie erwähnt, bestimmt ein ansprechendes Nachtlager beziehen kann, schlängelt sich der weitere Weg zunächst hinauf zur Chapelle de l'Aubépine (388 m), von wo aus man bei gutem Wetter eine weitreichende Aussicht genießen kann. Dahinter wird im Anstieg auf den Col des Trois Croix (513 m) der Erebi (583 m) umrundet. Wenige Meter dahinter wird unterhalb des Atxulégi (616 m) auf etwa 549 m der höchste Punkt der heutigen Etappe überschritten. Nicht weit von hier befindet sich das Ziel, Gaineko Borda.

Aus dem Notizbuch:
Haha, 8 oder 9 Uhr. Très drôle, monsieur. Um 7:30 Uhr hat der Wecker geklingelt. 8:30 Uhr habe ich mich aus dem Schlafsack gequält. Wieder Regen in der Nacht, aber nicht ganz so heftig. Dafür zig Nacktschnecken auf dem Zelt und drumherum. Bis alles abmarschbereit war, war es kurz vor 11 Uhr. Klasse fand ich das Mädel auf der Schaukel, das fragte: "Monsieur, vous avez bien dormi?" Zucker.

In Sare: Shopping im Petit Casino, drei Liter Wasser, eine kleine Tube Ketchup, eine Tafel Schokolade und eine Banane. Nebenan Tabak- und Souvenierladen mit "utilisation de l'internet". Mails gelesen, kurz gebloggt (2,50 € für 15 Min., 3,50 € für 30 Min.)), dann los (~ 12 Uhr).

13:15 Uhr: "Frühstückspause" bei der Venta Berhouet, Baguette mit Chorizo und Pommes. So richtig kann ich mich von der Zivilisation noch nicht lösen, aber ich habe auch ein bißchen Angst, dass mir mitten in der Walachei das Gas oder, schlimmer, das Essen ausgeht. Da ich auch keine Taschentücher, aber noch immer Schnupfen habe, kann ich jede einzelne Serviette hervorragend gebrauchen. Die Bedienung offeriert mir freundlich die Dessertkarte, die ich ebenso freundlich ablehne. Als sie mir dann noch einen Kaffee anbietet, kann ich doch nicht nein sagen. Hatte heute schließlich noch keinen. 14 Uhr geht's weiter. Nächste Pause: Pont du Diable.
Von der Venta aus ging es erst auf 73 m runter, in nördlicher Richtung, dann Richtung Osten hoch auf 137 m, 2 Km dem Grenzzaun folgend, und wieder Richtung Norden, einen sehr schönen Weg entlang eines Baches zum Pont du Diable.

Venta BerhouetGrenze
GrenzePont du diable

Warum diese Brücke so heißt, ist mir ein Rätsel. Auf ihr überquert die D4 das Flüsschen Nivelle, es handelt sich um eine stinknormale und -langweilige Strassenbrücke. Dem Flussverlauf folgend habe ich eine Fischzucht erreicht. Ein Tor durchquerend und das Gewässer über die Brücke kreuzend, ging es ab hier ein Stück richtig steil bergauf. Der Weg, inmitten eines Waldes, war sehr schlecht, schlammig und felsig. Oben angekommen habe ich erst mal meine Blasen verarztet.

FischzuchtFischzucht

Auf dem Abstieg nach Aïnhoa habe ich eine Familie überholt, die einen Spaziergang gemacht hat. Witzig war der kleine von zwei Brüdern, der sich von seinem großen dazu hat überreden lassen, eine Haselnuss zu zerkauen. Er meinte ganz enttäuscht: "Da drin ist ja gar kein Nutella!". Er meinte das wirklich aus vollster Überzeugung :-)

15 Minuten später bin ich in Aïnhoa angekommen. Sehr schöner, typisch baskischer Ort. Dort habe ich ein Stückchen Gâteau Basque probiert (seitdem weiß ich, dass man "Cerise" nicht "Kerise" ausspricht, sondern "Zerise"; nur so nebenbei bemerkt). Batterien für den Fotoapparat habe ich auch noch mitgenommen.

AïnhoaAïnhoa
AïnhoaAïnhoa

Da es bereits gegen 17:00 Uhr war, hatte ich Bedenken, ob es noch klappt, vor Einbruch der Dunkelheit beim Gîte anzukommen. Schließlich musste noch der Anstieg auf den Col des Trois Croix (513 m; hier steht nicht ein einziges Kreuz), entlang des Erebi (583 m) und des Atxulégi (616 m; "x" = "sch"; "Atschülégi"), überwunden werden. Immerhin 430 m rauf und 100 m runter, auf ca. 6 Km Distanz.

Chapelle de l'AubépineChapelle de l'Aubépine

Der Aufstieg war sehr anstrengend. Ich werde morgen jeden verdammten Muskel dreifach spüren. Ich freu' mich nicht drauf.

La Ineko BordaLa Ineko Borda

19:15 Ankunft am (verschlossenen) Gîte. Dafür gibt es hier eine schöne, von Bäumen umringte Wiese, auf der ich wunderbar mein Zelt aufschlagen konnte. Ausserdem gibt es - Luxus - ein Toilettenhäuschen mit fliessendem Wasser UND Toilettenpapier (welches nicht einmal auf Campingplätzen zum Inventar gehört). Begeisterung pur.
23:00 Nacht!
Wegpunkte:



La Ineko Borda (, )
Atxulégi, La Ineko Borda (, )


Gipfel

Erebi, 583 m (43°18'17.91"N, 1°28'17.27"W)
Atxulégi, 616 m (43°18'1.75"N, 1°27'33.53"W)


Markante Orte

Venta Berouet, 100 m (43°17'23.95"N, 1°33'32.48"W)
Pont du Diable, 51 m (43°18'22.44"N, 1°31'23.24"W)
Chapelle de l'Aubépine, 388 m (43°18'11.76"N, 1°28'56.04"W)


Ortschaften

Aïnhoa, 120 m (43°18'22.96"N, 1°29'54.76"W)


Pässe

Col des Trois Croix, 513 m (43°18'9.37"N, 1°27'55.77"W)


Verfasst: 10.08.2009; Überarbeitet: 12.04.2012

-== ZUM INHALT ==-

Sonntag, 9. August 2009

02. Etappe: Col d'Ibardin - Sare

-== ZUM INHALT ==-

Sonntag, 09.08.2009

2. Etappe Gesamt, 2. Etappe 2009

Distanz: 19,3 Km - Aufstieg: 803 m - Abstieg: 1063 m
Dauer*: 09:00 Std. (11:45 - 20:45 Uhr)
Übernachtung: Camping

*inkl. Pausen


Nachdem sich in der Nacht bei heftigstem Regen neben dem Lagerplatz ein Bach gebildet hat und mein linker Schuh im Vorzelt vollgeregnet ist, hat sich die Abreise etwas verzögert. Start war nach nettem Frühstück um 11:45 Uhr bei leicht zugezogenem Himmel.

Weil ich die erste Etappe bis zum Col d'Ibardin (317 m) abgekürzt habe, mussten natürlich ein paar Meter gutgemacht werden. Zweites Etappenziel war und ist Sare.

Der Höhenschnitt liegt bei 218 m. Hinter dem Col d'Ibardin (317 m) geht es, nach Durchschreiten eines Waldes im Tal entlang eines Bachlaufs, über den Col du Descargahandiko Lepoa (273 m) und anschließend wieder bergab zum Gîte d'Etape 'Mentu Baïta' in Olhette (100 m). Bei meiner Ankunft war niemand dort, das mag aber auch an der Uhrzeit gelegen haben. Sein Pausenbrot kann man dort aber in aller Ruhe essen. Im Anschluss beginnt der 4 Km lange Anstieg zum höchsten Punkt des heutigen Tages, dem Col des Trois Fontaines (563 m). Man könnte von dort noch den Gipfel La Rhune (900 m) besteigen und eine, glaubt man den Beschreibungen, ansehnliche Aussicht genießen. Ich hatte aber noch keine Routine und konnte mich daher noch nicht mit Dingen wie dem Verlassen der Route auseinandersetzen, deshalb habe ich diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen. Außerdem sind es von dort noch gute 5 Km bis Sare, wobei noch ca. 500 Höhenmeter abgestiegen werden müssen. Zu Beginn des Abstieges überschreitet man die Bahngleise des Petit Train de la Rhune, der bis zur Gipfelstation fährt. In Sare befindet sich der Campingplatz La Petite Rhune im südlich gelegenen Ortsteil Lehenbizkai.

Aus dem Notizbuch:
Erst leichter, dann immer steiler werdender Abstieg zu einem Bachlauf. Der Weg sieht aus wie eine alte Römerstraße; die Anordnung und Größe der Steine scheinen eher gewollt als zufällig zu sein. Alles in allem ist der Weg aber ziemlich rumpelig, weil er im Frühjahr bestimmt vom Bach mitbenutzt wird.
An den (wieder spanischen) Ventas habe ich mich trotz wirklich guter Markierungen das erste Mal verlaufen. Ich bin geradeaus weiter, statt über die Brücke auf der Linken zu gehen. Ich habe sogar noch einen Passanten nach dem Weg gefragt, der mich aber in meinem Glauben, geradeaus wäre die richtige Richtung, noch bestärkt hat. Als ich die nächsten fünf Minuten aber keine Markierungen mehr gesehen habe, bin ich doch etwas stutzig geworden und habe mich bei der nächsten Venta nach dem Weg erkundigt. Der Betreiber war sehr nett und hilfsbereit, aber der französischen Sprache nicht mächtig (klar, wir waren ja auch etwa 150 m hinter der Grenze…). Ich glaube, er wollte mich einen "kürzeren Weg" nach Olhette entlang schicken. Non, merci. Jedenfalls konnte ich danach sicher sein, dass ich tatsächlich falsch war, bin deshalb zur letzten bekannten Markierung zurück und habe, dieser folgend, die Brücke überquert.
Der korrekte Weg führte durch Wald sehr steil auf den Col du Descargahandiko Lepoa (273 m) mit grandiosem Ausblick auf den Gipfel La Rhune/Larrun (900 m) und die Gipfel in der Umgebung, sogar auf den Atlantik am Horizont. Von dort 20 Min. Abstieg zum Gîte d'Etappe in Olhette. Ankunft: 14:15. Füsse lüften, essen (das Brot, welches ich in Köln am Hauptbahnhof gekauft habe, schmeckt noch immer), erste Blasen verarzten.
Nach Olhette
Olhette Gîte d'étapePferde
So, jetzt ist es bereits 14:40 Uhr und ich würde heute noch gerne in Sare ankommen, also geht's langsam mal weiter. Nächste eingeplante Pause auf der Abzweigung zur La Rhune. Die Abzweigung befindet sich auf 563 m, ich bin derzeit am Gîte nur auf 100 m. Jetzt fängt's an, spaßig zu werden.
Der Aufstieg hatte es echt in sich. Aber der Ausblick war das, trotz empfundener Hitze, drei Mal wert. Oben kurze Rast (gewohntes Pausenprozedere) und weiter.
Der Anstieg auf den Gipfel der La Rhune wäre sicher ein Schmankerl gewesen, aber ich hatte ja auch so bereits einige Kilometer aufzuolen. Außerdem wollte ich noch bei Tageslicht im Tal sein, womit ich rückblickend betrachtet ausreichend gefordert war. Am Halt des Petit Train de la Rhune habe ich kurz überlegt, ob ich die nächste Fahrt abwarten soll, habe mich dann aber doch dagegen entschieden.
Train de la RhuneAbstieg nach Sare
Der Abstieg nach Sare war etwas einfacher als der Aufstieg, aber sehr steinig. Die Steilheit der Wege ist nicht zu unterschätzen, das habe ich heute gelernt. Kurz vor Erreichen der ersten Ausläufer von Sare musste ich mich erst einmal auf einem Baumstamm etwas verschnaufen und die Gelenke entlasten. Bis zum Ort waren es aber noch einige Meterchen bergab.
HütteSare
18:00 Uhr Ankunft in Sare. Dort hat mich ein Pizza-Auto erwartet, welches ich gerne in Anspruch genommen habe. Gegessen wurde im Freien auf einer Brücke, seh rmalerischer Platz.
Danach ging die Odyssee der Campingplatzsuche los. Eingezeichnet ist er, aber irgendwie muss Sare merkwürdig geschnitten sein. Plötzlich war ich auf dem GR8 in Richtung Norden (gleiche Markierung wie der GR10), dabei wollte ich doch nach Süden. Entsprechend unschön war dann der Marsch in die Gegenrichtung. Der Betreiber hat mich später, nachdem ich ihn aus dem Bett geklingelt habe, gefragt, wo ich denn langgelaufen wäre. Als ich es ihm erklärt habe, hat er nur mit dem Kopf geschüttelt. Naja, was soll's, hab's ja schließlich (um 20:45 Uhr) doch gefunden. Man muss dazusagen, dass der Platz etwas außerhalb von Sare liegt (La Petite Rhune). Was natürlich keine Entschuldigung ist, aber in den Bergen passiert mir sowas nicht.
22:40 Uhr: Mittlerweile bin ich satt, sauber und fertig für die Nacht.
Der Plan für morgen: Nach Sare, einkaufen für zwei Tage, Internetcafé (hab's schon gesehen, hatte aber zu), dann weiter über Aïnhoa zumr teilweise bewirtschafteten Cabane Gaineko Borda hinter dem Col des Trois Croix (513 m).
Ach ja, was ich gar nicht erwähnt habe: Der Betreiber hat mich und noch einen weiteren Randonneur auf dem Kinderspielplatz untergebracht, weil er absolut keinen Platz mehr hatte. Nicht tragisch, seit 22:00 Uhr herrscht Nachtruhe. Jedenfalls ist der andere Kerl heute Morgen(!) in Hendaye los, will morgen nach Bidarray. Da will ich erst übermorgen sein.
So, dann mal gute Nacht, morgen um 8/9 Uhr geht's los.
Wegpunkte:

Campingplätze

Camping "La Petite Rhune", Sare, 95 m (43°18'6.87"N, 1°35'15.04"W)


Etappenorte

Sare, Camping "La Petite Rhune", 61 m (43°18'46.18"N, 1°34'49.13"W)


Gîtes/Refuges

Olhette, Gîte d'Etape Manttobaita, 100 m (43°19'55.11"N, 1°39'37.07"W)


Markante Orte

Venta d'Inzola, 115 m (43°18'48.03"N, 1°40'4.41"W)


Ortschaften

Sare, 61 m (43°18'46.18"N, 1°34'49.13"W)


Pässe

Col du Descargahandiko Lepoa, 273 m (43°19'7.27"N, 1°39'27.00"W)
Col des Trois Fontaines, 563 m (43°18'58.89"N, 1°37'34.95"W)


Verfasst: 10.08.2009; Überarbeitet: 05.04.2012

-== ZUM INHALT ==-